Freitag, 15. Juni 2012

Gesponnen und gestrickt

wurde hier natürlich auch in den letzten Wochen.

Meine Elfenweste aus der Unikatwolle von 100Farbspiele ist fertig. Die Anleitung ist auch von Melanie. Ich habe jedoch die ganze Weste aus Verlaufsgarn gestrickt und nicht das Oberteil uni. Und das Muster im unteren Bereich ist ein anderes, das habe ich aus dem Buch "Omas Strickgeheimnisse". Ich habe die Weste einfach so lang gestrickt, wie das Garn reichte. Die Passform ist etwas speziell, wie auf dem schlechten Foto zu sehen ist. Sie ist sehr oversized, passt von Gr. 36 bis 46, aber ich trage sie unheimlich gern. Die Weste ist der absolute Hingucker.

12-05-10 Elfenweste

Erinnert Ihr Euch noch an dieses verfilzte Gotlandvlies?

P3010079

Daraus ist nun ein knappes Kilogramm wunderbares Garn entstanden. Ich habe gezupft, geflucht, gesponnen, gekuschelt, geflucht, gezupft, bin verzweifelt, habe wieder Mut gefasst, habe durchgehalten bis zum allerletzten Gramm. Weil es eine wunderbare Faser ist, für die sich die Mühe richtig gelohnt hat. Noch einmal möchte ich so etwas nicht machen.

Beim Spinntreffen vorigen Sonntag habe ich fleißig gezwirnt und dann meine fünf Stränge glücklich im Arm gehalten.

12-06 Gotland

Hier mal ein Spulenbild dazu. Es passen auf die Malottke-Spulen bummelig 280 g Singlegarn drauf.

12-06-10 Gotlandvlies

Neben den Strängen liegt hier 1 kg Krappwurzel. Damit soll dann demnächst eine Färbeorgie losgehen. Daraus werde ich die Weste Wisley für mich und auch eine - aber eine andere - Weste für den besten Ehemann stricken.

12-06-10 Gotlandvlies

Anschließend brauchte ich nach so viel grau dringend Farbe aufs Rad. Also habe ich mir kurzerhand zwei Batts aus einem Tauschpaket zur Hand genommen. Die sind gekurbelt aus Merino, BFL, Alpaka und Bambus. Es waren zwei fast identische Batts.

von vorn
12-06 September

von hinten
12-06 September

Ich wollte dieses Material gern etwas dicker, weich und gerne ungleichmäßig verspinnen. Die erste Spule habe ich noch im kurzen Auszug versponnen mit kleiner Übersetzung und somit wenig Drall.

12-06 September

Bei der zweiten Spule habe ich mich an den langen Auszug getraut. Und es flutschte nur so.

Heraus kam ein wunderbar weiches dickes Garn, das ich zu einem schönen Cowl verarbeiten werde. Nur zwei Fußballspiele hat es gedauert, diese 100 g zu verspinnen und zu verzwirnen. :-)

12-06 September

Gestern Abend habe ich dann das genaue Kontrastprogramm begonnen. Ein Kammzug "Rosenkuss" von Melinoliesl aus Polwarth und Seide. Hauchdünn mit viel Drall. Aus diesen 200 g möchte ich mir gern ein edles feines Lacetuch stricken. Das braucht aber nun einiges mehr als ein paar Fußballspiele.

12-06-15 Rosenkuss


Donnerstag, 14. Juni 2012

Reif für die Insel

... waren wir schon lange. Kurzerhand haben wir uns eine Woche Urlaub gegönnt. Nicht auf der Insel, sondern auf der Hallig - Hallig Hooge nämlich.

12-04 Hooge

Viel zu lange ist es schon her (Mitte April). Irgendwie konnte ich mich in den letzten Wochen nicht zum Bloggen aufraffen. Diese Phase ist vorbei, nun werde ich Euch wieder zutexten und mit Bildern um mich werfen :-)

Auf der Hallig war es wunderschön. Wir haben die Ruhe sehr genossen und uns die Hallig mit 17 000 Ringelgänsen und ein paar weitern Urlaubern geteilt. Abends, wenn die Tagesgäste weg waren, war es immer besonders schön. Wir haben auf Ockenswarft gewohnt, die liegt sowieso etwas ab vom Schuss. In ein paar Minuten sind wir aber auch zu Fuß auf Hanswarft gewesen. Dort gibt es einen wunderschönen "Ortskern" mit dem Fething, eine bis zum Grundwasser ausgehobene Grube, die früher die Menschen auf der Hallig mit Trinkwasser versorgte. Seit 1970 gibt es eine Trinkwasserleitung zum Festland.

12-04 Hooge

Diese Rasselbande war nebst Müttern unser direkter Nachbar. Es war herrlich, jeden Abend das Lämmerrennen zu beobachten. Die Rufe der Auen und Lämmer waren der einzige "Lärm", dem wir ausgesetzt waren. Wir haben es sehr genossen.

12-04 Hooge

Auf einem Naturerlebnispfad, den wir allein gegangen sind, kam wir an diesen sog. Stock. Der wurde früher benutzt, um über den Priel zu kommen, als es noch keine Brücken auf der Hallig gab. Ganz früher ging das noch mit nem Stecken. Aber hier konnten wenigstens auch die Schafe rüber getrieben werden auf die andere Weide.

Ich habe schon Höhenangst, wenn ich auf der Teppichkante stehe. Ich kann auf keinen Steg gehen, unter dem Wasser ist, auch wenn er 2 m breit ist. Und nun sollte ich DA rüber?! Der beste Ehemann bekam Fotografierverbot für dieses Abenteuer. Ich hatte wirklich eine Heidenangst. Bis zum Wasser ist es wirklich ein ganzer Meter!! Und das Wasser war ungefähr knietief, unglaublich! Diese Gefahr darf wirklich nicht unterschätzt werden. Ja, bin ich denn ein Schaf?!

12-04 Hooge

Dann haben wir noch etwas sehr Witziges entdeckt ... Guerilla Crocheting? Wir haben es nicht herausgefunden, aber nett anzusehen waren diese beiden Blumen, die wir entdeckt haben.

12-04 Hooge

12-04 Hooge

12-04 Hooge

12-04 Hooge

Ich sehe gerade, da habe ich nicht auf meinen Schatten geachtet. :-)

Wir werden ganz sicher nochmal auf die Hallig fahren zum "Entschleunigen" und Auftanken.