Donnerstag, 11. Dezember 2014

Herbst-Rosina Pause und kleine oder größere Katastrophen

Nun habe ich ja fleißig den KAL für die Herbst-Rosina mitgestrickt und bin auch prima vorangekommen. Bevor ich den Korpus gestrickt hatte, habe ich mich erst einmal der Ärmel angenommen, damit ich dann in der Länge alles Garn aufbrauchen kann.

Viel zu früh passierte das Allerschlimmste. Es war absehbar, dass das Garn lange vor gewünschter Jackenlänge zu Ende sein wird. So wird die Jacke viel zu kurz. Da es sich um selbst gesponnenes und gefärbtes Garn handelt, ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Das ist der Stand zu dem Zeitpunkt:




Irgendwie hatte ich mich total vertan und das Garn hatte nicht die Lauflänge, die ich vermutet hatte. Obwohl ich ganz tief drinnen wusste, dass ich seinerzeit alle Stränge der Färbung zusammen weggelegt hatte, machte ich mich in Panik auf die irrationale Suche durch meine Vorräte, ob ich nicht vielleicht doch ein winiges Strängelchen woanders untergebracht hatte. Dem war natürlich nicht so. Kennt ihr diese panische Hoffnung auch? 

Was ich aber gefunden habe, war ein letzter Strang des Garns, der damals nicht mit in den Färbetopf gewandert war. Also gleich Kaltbeize angesetzt, Krapp bestellt und gefärbt.



Nun bin ich zwar einerseits mit der Farbe des Strangs sehr zufrieden. Schade nur, dass damals beim Färben der ersten Partie die Wolle die Farbe nicht halb so gut angenommen hat. Dieser Strang hat die von mir gewünschte Farbe, die Stränge, mit denen ich die Jacke gestrickt habe, sind aber leider nicht ganz so kräftig. Ich habe die Jacke dann noch in die übrig gebliebene Färbeflotte geworfen, aber die war leider nicht mehr kräftig genug. Geduld, eine neue anzusetzen, hatte ich nicht. Nun habe ich beschlossen, einfach weiterzustricken und dann die ganze Jacke einmal überzufärben.

Die Jacke wäre fertig, wenn da nicht einen Tag, nachdem der Strang trocken war, die nächste Katastrophe passiert wäre.


Zertrümmerter Mittelhandknochen des rechten Daumens, gerichtet mit einer Titanplatte und sieben Schrauben. Als ich im Bus kurz vor der Haltestelle auf dem Weg zum hinteren Ausgang war und gerade zwischen zwei Haltegriffen umgriff, musste der Busfahrer eine Vollbremsung hinlegen und ich fand mich kopfüber vor dem vorderen Eingang wieder. Irgendwo unterwegs muss ich mit dem Daumen hängen geblieben sein. Sechs Wochen Auszeit und den Daumen nicht belasten. Stricknadeln kann ich nicht halten. Und ich hab noch Glück gehabt, sonst nämlich nur Prellungen am ganzen Körper, es hätte schlimmer ausgehen können. Also ein großes Dankeschön an meinen Schutzengel.

Und nun noch ein letzer farbiger Gruß aus dem Garten. Der Sommer hat sich von den paar frostigen Tagen noch nicht ganz vertreiben lassen. Die Kapmargeriten halten sich wacker.