Montag, 22. August 2011

Das hässliche Entlein

Endlich ist er fertig, der Japanese Feather and Fan Shawl. Was habe ich schon beim Stricken geflucht. Die Anleitung bzw. die Charts sind nicht durch und durch schlüssig. Manches Mal musste ich raten, wie oft ich nun welchen Part wiederholen muss. Dies war nun nicht das erste Mustertuch, das ich stricke, aber es hat mich viele Nerven gekostet. Ich hatte oft schon die Nadeln zum Rausziehen in der Hand, um zu ribbeln. Hätte ich es doch nur getan. Ich kann mich mit dem Tuch nicht anfreunden. Gestrickt habe ich das Tuch aus Urulacegarn, das ich schon lange liegen habe. Dadurch ist es auch nicht so groß geworden, aber das wollte ich so.

Die letzten Abschlussmusterreihen haben sich endlich gezogen. Ich habe noch nie bei einer Anleitung so mit den Augen am Chart kleben müssen. Bei einer Unterbrechung - und sei es nur, dass jemand niesen musste - war ich sofort raus und musste einen ganzen Mustersatz neu zählen ... schrecklich! Das Abketten, das diesen Rand so wunderbar dehnbar macht (Neee, wirklich, ich werde Tücher in Zukunft immer so abketten!), zog sich bei 530 Maschen auch noch über einige Tage hin, weil es so langweilig wie langwierig war (drei Schritte vor, zwei zurück).

Hier dann der Knubbel nach dem Abketten.

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Okay, ich habe dem hässlichen Entlein natürlich noch eine Chance gegeben und nach der Runde im kalten Wollwaschgang (Ha! Frieren sollst Du!) gespannt. Aber auch das hat mich nicht überzeugt. Kommentar vom besten Ehemann: Da hast Du schon schönere Sachen gestrickt!

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Also nach dem Trocknen abgenommen und an mir drappiert. Vorne rum, hinten rum, schräg, vorwärts, rückwärts .... hmpf. Es gefällt mir noch immer nicht, das hässliche Entlein. Am besten steht es noch dem Stuhl.

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Naja, was solls. Mal gucken, vielleicht werden wir ja noch Freunde. Ich finde es so schade. Es hat irgendwie dieses Mal so viel Mühe und so wenig Spaß gemacht, das Tuch zu stricken. Vielleicht hätte ich nach dem ersten Mustersatz ribbeln sollen ...

Nun widme ich mich wieder dem Pullover für den besten Ehemann. Es wird bald Herbst und der Arme muss frieren.

Aber seht selber: weggegangen, Platz vergangen ...

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4 Kommentare:

  1. Hallo Petra,
    ich finde, dass sich die zermürbende Arbeit doch gelohnt hat. Auch wenn du dich mit dem Tuch nicht anfreunden kannst, so hast du doch zumindest deinen inneren Schweinehund überwinden können und es zu Ende gebracht!!! Hut ab - das klappt bei mir nicht immer!!
    Und einen solchen Fummelkram würde ich erst gar nicht anfangen - genau aus dem Grund, den du nennst: einmal weg sehen und schon weiß man nicht mehr, wo man ist bei der Anleitung. Furchtbar! Umso mehr ziehe ich meinen Hut vor dir, dass du es geschafft hast, das Tuch bis zum bitteren Ende (zur letzten Masche) fertig zu stricken!
    Aber sag mal, was genau gefällt dir denn jetzt daran nicht? Sollte es eigentlich ganz anders aussehen so formmäßig oder wo liegt das Problem?
    Sonnige und liebe Grüße, Karina

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  2. so hässlich ist es nicht, aber auch nocht so schön - verschenk es doch - das Tuch

    wollige Grüsse, Elke

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  3. Hallo Petra!

    Kompliment, dass Du durchgehalten hast!!!
    Vielleicht würde es in einer anderen Farbe (also nachfärben) anders, besser wirken?
    Ganz toll gefällt mir das Garn, das Du für Deinen Mann verstrickst. Was ist das denn?

    Viele Grüße von Ricarda

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  4. ich finde das Tuch ist ein Traum, es ist wunderschön ;)

    Ziehe den Hut vor deinem Durchhaltevermögen ... wenn es so gar nicht klappt und man unzufrieden ist, hätte ich schon lange die Flinte ins Korn geworfen. Ich würde es so gern nachstricken, habe mir grad die Anleitung angeschaut, aber mein englisch ist nicht so doll :( schade, ich bin wirklich begeistert von deinem Tuch.

    lg

    Andrea

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